Power-to-Liquid-Anlage Werlte

Strom aus regenerativen Quellen
Der Strom für unsere Anlage kommt ausschließlich aus regenerativen Quellen und steht nicht in Konkurrenz zur Energiewende.
Für unsere fairfuel-Anlage nutzen wir ausschließlich Strom aus Windkraft- und Solaranlagen in der Umgebung. Wir haben uns Anlagen ausgesucht, die keine Förderung mehr aus dem Energieeinspeisegesetz erhalten und verlängern damit ihre Lebenszeit, weil diese ohne die Stromabnahme durch uns sonst aufgrund von fehlender Wirtschaftlichkeit vom Netz genommen werden würden.

Air Capture Modul
Hier gewinnen wir CO2 direkt aus der Atmosphäre. Dieses Verfahren ist sehr energieintensiv.
Damit ein Treibstoff CO2-neutral ist, muss CO2 in gleichem Umfang wie während des Fluges entsteht, zuvor der Atmosphäre entnommen werden. Ein Weg dafür ist die Direct Air Capture Technologie, die CO2 über Filter direkt aus der Atmosphäre gewinnt. Da die Konzentration von CO2 in der Luft gering ist, ist dieses Verfahren deutlich energie- und rohstoffintensiver als die Gewinnung aus einer Punktquelle. Bei unserer Anlage liefert die Direct Air Capture Technologie derzeit etwa 2,3% des benötigten CO2 für die Treibstoffsynthese.

Biogasanlage
In der Biogasanlage auf dem Gelände fällt CO2 in konzentrierter Form als Abfallprodukt an, das wir als eine Quelle für die Kraftstoffsynthese nutzen.
Bei der Zersetzung organischen Materials in Biogasanlagen entsteht neben Methan auch CO2 in vergleichsweise hoher Konzentration, welches normalerweise in die Atmosphäre abgelassen wird. Wir nutzen dieses CO2 aus einer Biogasanlage neben unserem Gelände als Rohstoff für unsere fairfuel-Produktion. Der in diesem CO2 enthaltene Kohlenstoff wurde in den Jahren zuvor über Photosynthese in Pflanzen gebunden. Die Nutzung als Treibstoff bleibt deshalb CO2-neutral.

Elektrolyseur
Im Elekrolyseur wird aus Wasser mithilfe von Strom Wasserstoff erzeugt.
Neben Kohlenstoff ist Wasserstoff die zweite Hauptkomponente bei der Produktion synthetischer Kraftstoffe. Wasserstoff kann mittels Elektrolyse unter Einsatz von elektrischer Energie aus Wasser gewonnen werden. Unser Elektrolyseur beruht auf einer Membran, die von Wasser umspült wird und mit Strom das H2 vom O2 trennt (Proton Exchange Membran – PEM). Die Anlage wurde von Siemens Energy gebaut.

Fischer-Tropsch-Synthese
Hier werden Kohlenstoff und Wasserstoff zu Kohlenwasserstoffen synthetisiert, der Ausgangsstoff für die Raffinerie.
In der Syntheseanlage wird aus Kohlendioxid und Wasserstoff ein Synthesegas hergestellt. Daraus wird dann synthetisches Rohöl gewonnen, das Vorprodukt für das atmosfair fairfuel. Dies geschieht mit dem Fischer-Tropsch-Verfahren, welches von den deutschen Chemikern Franz Fischer und Hans Tropsch im Jahre 1925 entwickelt wurde. Bei Temperaturen von 150°C bis 300°C entstehen in Gegenwart von Metallkatalysatoren langkettige Kohlenwasserstoffe, die dann in einer Raffinerie zu Kerosin aufbereitet werden können.

Raffinerie
Hier wird das synthetische Rohöl zu atmosfair fairfuel aufbereitet und unter anderem an den Flughafen Hamburg geliefert. Somit reduziert das synthetische Rohöl aus unserer Produktionsanlage in Werlte den Einsatz von fossilem Rohöl für die Treibstoffproduktion.

